Raus aus der Komfortzone

Flüsse bereisen!

Eigentlich wollte ich nicht - schon wieder - auswärts übernachten.

Doch alles war entspannt geplant,
konnte vorher kurz die Kinder meiner Patenfamilie besuchen,
sogar noch Sonntagskuchen essen gehen.

Und jetzt bin ich so froh hier zu sein - die Aussicht ist einfach toll!


Ausblick auf den Rhein kurz vor der blauen Stunde



Im Norden von Düsseldorf sind wir in der "Schnellenburg" untergekommen. Ein Hotel mit historischen Wurzeln. Der Blick ist phantastisch. Die Binnenschiffer kommen hier laufend vorbei und Vogelschwärme - ich kann gar nicht erkennen, welche es sind - schwimmen in Scharen auf der Flussmitte.
Morgen hat unser erstes Enkelkind, unser Baby, schon seinen ersten Geburtstag und wird nun bestimmt bald schon laufen können. Upps! Das Leben hat schon eine starke Geschwindigkeit.

Jetzt fange ich noch an zu philosophieren - am "Vater Rhein" - so wird er doch genannt, oder?
Die Strömung hinterlässt starke Bewegungsmuster. Es scheint nicht ratsam hier ins Wasser zu gehen und es scheint sehr schnell zu fließen - wie das Leben eben.

Am Freitagabend habe ich Elke Heidenreich in einer Talkshow gesehen. Sie war dort eingeladen um die Gelegenheit zu nutzen ihr neues Buch vorzustellen. Sie hat den Rhein zusammen mit einem Fotografen von seinen beiden Quellen bis zu seinen Mündungen verfolgt und bereist.

Sie scheint eine persönliche Beziehung zu diesem berühmten Fluss aufgebaut zu haben. Es gefiel mir sehr gut, wie sie von seiner unschuldigen, geradezu kindlichen Klarheit und Verspieltheit in den Bergen berichtete, von seinem Untertauchen im Bodensee und jugendlichen Aufbrausen im Rheinfall von Schaffhausen. Weiter sprach sie von seiner Anpassung und Ausnutzung und später von seiner Berufung als Transporteur über hunderte von Kilometern. Bis er zum Schluss, wie altersverwirrt, sich aufspaltet und unter unterschiedlichen Namen in der Nordsee mündet.

Hier ist der Rhein wohl gerade als "der Transporteur" im Einsatz. Es gibt viele Schiffe, die in beide Richtungen geradezu vorbeisausen. Mich fasziniert diese Reiseidee von Elke Heidenreich - ich möchte sie gern einmal nachreisen.

Ausprobiert habe ich es schon ein wenig mit "der Hunte" von der Quelle bis zur Mündung.
Aber noch nicht in einem Rutsch - also raus aus der Komfortzone - die Flüsse rufen!




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