Rauhnächte

Zwischen Weihnachten und bis in das neue Jahr hinein

fühlt sich die Zeit besonders an.

Länger wach bleiben als sonst.

Besuche bei uns, bei Freunden und Familie jeden Tag.

In dieser Zeit finde ich Sendungen die mir gefallen, lese länger und versuche auch noch Zeit zu finden, meinen Gedanken nach zu gehen.

Urlaub vom Alltag - einfach feierlich - diese "Rauhnächte".

die blaue Stunde heute am "Zwischenahner Meer"


Habt ihr schon mal etwas von den "Rauhnächten" gehört?
So viel ich weiß, sind es mindestens 12 Nächte um die Wintersonnenwende herum bis zum 6. Januar.
Letzte Woche Donnerstag war der Tag der Sommersonnenwende. 
Am 21. Dezember ist der kürzeste und dunkelste Tag des Jahres oder anders ausgedrückt, die längste Nacht des Jahres. Jetzt wird es wieder jeden Tag ein wenig heller! 

 Kein Wunder, dass diese frühe und lange Dunkelheit unsere germanischen Vorfahren bereits zu Ritualen und Festen veranlasste. 
Draußen in der Natur gibt es nicht mehr viel zu tun, die Vegetation macht eine Pause.
So hatten sie Zeit sich mit "geistigen" Dingen zu beschäftigen.

Zur einen Hälfte schaut man zurück, was das alte Jahr gebracht hat, was man durchgemacht hat und zur anderen Hälfte versucht man durch "irgendwelche Zeichen" herauszufinden, was die kommenden 12 Monate bringen werden. Es wurde orakelt.

Dieses Vorgehen war für unsere Vorfahren sicher wesentlich bedeutender als für uns heute.
Aber wenn man genau hinschaut, sind wir mit unserem modernen Leben gar nicht so weit von  rituellen Handlungen entfernt.

Das Aufräumen vor den Festtagen, das Aussortieren von alten, unwichtigen und unbrauchbaren Dingen, die Bezahlung aller Rechnungen, Versöhnungen, Geschenke, Grüße und Dank-Bekundungen für unsere Mitmenschen, die starke Sehnsucht nach Zusammensein mit Freunden und Familie,
und das "Sylvester feiern" mit viel Krach und Rauch um Mitternacht... sind nicht wenige, heutige Rituale in diesen Tagen, die mir gerade so in den Sinn kommen.


Vor Jahren habe ich einmal bei Freunden Sylvester gefeiert und die haben an dem Abend irgendwann gesagt: "so hier sind Papier und Stifte. Schreibt doch mal auf, was ihr nicht mit ins neue Jahr nehmen wollt". Wir sollten dann mit nach draußen kommen, wo die Kinder ihren Spaß an einem Lagerfeuer hatten und unsere Zettel in das Feuer werfen.

Das hatte für mich tatsächlich eine wohltuende Symbolkraft. Mal schauen, ob ich dieses Jahr zu Sylvester wieder daran denken werde und es wiederhole.

Mir fällt da einiges ein, was ich aufschreiben und nicht mit in das neue Jahr nehmen möchte.


















Kommentare

Beliebte Posts