Na, wie war es?

Am Canal du Midi - in Südfrankreich - um diese Jahreszeit?

Die ganz kurze Antwort:
Windig - sonnig - kalt und sehr aufregend!

Aber wie immer im Leben, war es ja nicht nur "schön" und nicht nur "doof".

Es gab einfach viele verschiedene Abstufungen (Staustufen😉)
und über die will euch hier gern berichten.



Ja, die Sonne scheint am 19. März 2018 auf dem Canal du Midi, wer hätte das gedacht?!

... dass es sehr kalt ist, könnt Ihr nur ahnen, weil ich die Kapuze meines Mantels tief uns Gesicht gezogen habe und weil ich mich zusätzlich noch in eine Wolldecke einkuschle.
Der Sonnenschein lockt, hinaus auf das Deck zu gehen und die vorbeiziehende Landschaft zu genießen.


Obstbäume mit zarten rosa Blüten - ich glaube, es waren Pflaumen - streifen wir auf unserer Fahrt auf dem Canal du Midi

... dann und wann kommt ein Radfahrer oder ein Jogger vorbei, es ist sehr idyllisch!

Im Nachhinein ärgere ich mich, nicht die unterschiedlichen Wolkenbilder an diesem endlos weiten Himmel fotografiert zu haben. Eine ganz leichte Ahnung könnt ihr vielleicht bekommen, wenn ich euch hier schreibe, dass mindestens an zwei Sichtachsen am Horizont ganz gegensätzliche und ganz zerrissene und verwehte Wolkenbilder von weiß über grau bis grau-schwarz zu sehen waren.
Alles gleichzeitig  - gemeinsam mit dem blauen Himmel und dem Sonnenschein.

"Der Tramontane" ist ein starker, trockener Fallwind und kann ein, drei oder fünf Tage lang wehen, das sagte uns schon der nette Mitarbeiter bei der Bootseinführung und zog dabei seine beiden Schultern, wie zur Entschuldigung fast bis zu seinen Ohren ;-)

Der Tramontane übernahm die Zeit der gesamten Bootstour - sogar 6Tage-  und mir "windgewohnter Norddeutscher" hat er ganz schön zu schaffen gemacht. Ein "Föhnwind" ist einfach noch etwas anderes!


"Schleusen" kannte ich noch gar nicht - hat aber Spaß gemacht, weil man ständig etwas zu tun hatte :-)

"Rüberwerfen  - festhalten - nachgeben - loslassen - Tau wieder aufrollen.... "

Es war gut, dass wir zu viert waren. Einer hatte das Ruder in der Hand, einer sprang an Land und zwei hielten die Taue fest.
Die französischen Schleusenwärter waren entspannt und freundlich - nur bei der Mittagspause verstanden sie keinen Spaß - die wird exakt eingehalten und da ist auch nicht dran zu rütteln - richtig so!


Die Schleuse ist mit Wasser gefüllt und das Schleusentor öffnet sich...


























Die Fahrt kann weitergehen.


Zum Abschluss unserer Reise hatten wir ein kleines technisches Problem.

Der Wind hatte eine ungemein große Kraft bekommen und das Schleusen ohne Bugstahlruder wurde so aufregend, dass wir irgendwann entschieden: "Schluss jetzt, soll uns doch einer der Bootsleute bis zur nächsten Basisstation schippern!"
Der Service war wirklich klasse! Wir wurden geortet und bekamen Hilfe.


Der Bootsmann war cool - Die Taue wurden rasch um zwei Plantanen gewunden, eine "Gauloise" geraucht, und dann ging es weiter.

Und, ja, tatsächlich, unter meinem Mantel lugt eine kleine Wärmflasche heraus - es war wirklich sooooooo kalt!


Wenn ich an die Reise zurückdenke, habe ich das Bild eines Fächers vor mir. Alle Variationen von ganz schön bis ganz schrecklich liegen hinter mir. Von den beiden Extremen berichte ich euch beim nächsten Mal.

Liebe Grüße,  eure Pia

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