Wochenendtrip Lübeck

Lübeck

Holstentor - Marzipan - Buddenbrooks - Thomas Mann.

Diese Begriffe fielen mir bislang für Lübeck ein.
Jetzt kann ich sie erweitern mit: 

Rosensträucher - vornehm zurückhaltend - Werte - lebensbejahend.

Habe einen ersten persönlichen Kotakt mit Lübeck gehabt
und werde euch hier berichten.



Ein alter Bekannter war leider nicht zu Hause. Am Telefon sagte er: "Mensch, wenn ich jetzt in Lübeck wäre, würde ich euch meine Stadt zeigen. Schaut euch die Marienkirche von innen an. Geht in die Hüxstraße und noch eine Parallelstraße weiter und laßt die Vielfalt der kleinen Geschäfte auf euch wirken.

Zum Essen könnt ihr zum Beispiel in das… gehen. Bei dem schönen Wetter dort im Garten sitzen und entspannen. Überhaupt: schaut in die hübschen Hinterhöfe hinein! Ein Kaffeehaus kann ich euch auch noch empfehlen... ." Das alles erzählte er uns, während wir an der Trave entlang spazierten. An uns fuhr ein touristisches Gefährt vorbei, dass wir so zuvor noch nicht gesehen hatten. Ein Amphibienfahrzeug. Kein Schiff, nein ein Bus schipperte gemächlich den Fluss entlang und fuhr dann wieder auf der Straße. Wir genossen ein wenig die Stimmung der alten renouvierten Segelboote und kleinen Schiffe, die am Kai vor Anker liegen. Dann ließen wir uns, von den leuchtenden Rosensträucher einer Seitenstraße, Richtung Stadtmitte locken.




Ein Giebelhaus schöner wieder hergerichtet als das andere. Rosenstöcke in allen Farben. Im Dom las ich etwas über die Vergangenheit Lübecks vor 80 Jahren. Erschreckend - der totale Gegensatz – die Stadt hat viel aufzuarbeiten. Ich fand gut, wie sie diese Tatsache im Dom ansprechen.

Die Trave umschließt die Innenstadt. Ein Schwimmbad, direkt am Fluss macht einen verlockenden Eindruck. Hier könnte man leben… die großen Rosenbüsche direkt an den renovierten Fassaden säumen weiter unseren Weg, bis wir die zwei Einkaufsstraße finden, die wir uns unbedingt anschauen sollten. Wirklich schön! Und auch das Restaurant. Solch ein Ambiente hätte ich in Italien oder Südfrankreich erwartet - für den Norden kam es überraschend aber gut. Ambiente und Kochkunst erhalten volle Punktzahl.




Am nächsten Tag schauten wir uns die Marienkirche an. Es gibt ein Uhrwerk in einem astronomischen Zusammenhang. Aus dessen Türen treten um 12:00 Uhr kleine Figuren heraus. Es sind Menschen mit unterschiedlicher Hautfarbe und unterschiedlichen Kleidungsstilen, international gemischt. Alle bekommen einen Segen und alle verneigen sich leicht. Eine kleine Andacht, die daraufhin eine Viertelstunde andauerte, habe ich gerne mitgemacht. Es gab viel zu sehen. Künstler und aktuelle Kunst in mehreren Bereichen dieser Kirche. Sie war einladend, interessant und zeitgemäß!!!



Dieses Teufelein soll beim Bau der Marienkirche mitgewirkt haben.


Den größten Spaß hatten wir allerdings in einem Brillenfachgeschäft. Dort hat uns gestern beim Schaufensterbummel eine Brille gefallen. Zum Schluss hatten wir heute beide eine neue Sonnenbrille. Blau-verspiegelt. Hätte nie gedacht, dass ich so eine jemals tragen würde.
Aber sie steht mir.




Unser Hotel lag direkt an der Trave. Das Haus ist aus dem 13. Jahrhundert in unsere Zeit herübergerettet worden. Eine große, schwere Eingangstür läßt sich kaum von außen öffnen, die Empfangsdame öffnet uns persönlich. Ein würdevolles Haus mit eben diesem hanseatisch, zurückgenommenen Charme. Zurückhaltend geschmackvoll und einfach "nur" perfekt ausgestattet. Wir haben wirklich gesagt, "das ist ja wohl das beste Hotel, dass wir je besucht haben". Auch das Frühstück war wunderbar. Genau richtig. Schlicht und einfach und doch klasse. Vielleicht spielte es auch eine Rolle, dass wir nur mit einem weiteren Paar im Frühstücksraum saßen. Das hatte dann so eine persönliche, fast familiäre Stimmung. Vielleicht, wie Gäste des Hauses vor 200Jahren ;-)

historischer Gang 

Lübeck! Ich komme wieder!!

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